Ein Buongiorno von den Liparischen Inseln! Auf der für uns letzten Überfahrt nach Milazzo nun auch der letzte Reisebericht von diesem schönen Segelabeteuer. Nachdem wir am Donnerstag in einer wunderschönen Bucht vor der Insel Vulcano vor Anker lagen und unsere mitgebrachten Steaks am Achterdeck auf den Grill gepackt hatten, wurden wir mit einem traumhaften Sonnenuntergang verwöhnt.
Gestern fuhren wir dann in den Hafen der Insel um an Land uns ein Bad in den Schwefel-Quellen direkt am Strand zu gönnen. Am Nachmittag war dann der Aufstieg auf den ca. 300 Meter hohen Vulkankrater geplant. Der beschwerliche Aufstieg wurde mit einer atemberaubenden Aussicht von Stromboli bis Lipari belohnt. Heute Abend werden wir uns in Milazzo noch ein nettes Lokal suchen um noch einmal die italienische Küche zu genießen.
Montag, den 31.8.20
Moin, heute mal wieder ein kleiner Reisebericht. Nachdem Max am Samstag pünktlich zum Schulstart nach Hause flog, kamen die Mädels Elisabeth und Sabine an Bord. Die beiden müssen sich nun erstmal an die Hitze gewöhnen. Nun segeln wir zu fünft weiter Richtung Norden in die Straße von Messina über Riposto nach Regio de Calabria weiter zu den Liparischen Inseln mit dem berühmten Stromboli. Dabei wollen wir noch die letzten südlichen Winde vor einer nahenden Gewitterfront aus Tunesien nutzen. Auf See gab es eine schöne Badepause bei der ich unter das Boot tauchte um die Logge ( ein kleines Rädchen das die Geschwindigkeit in Knoten zu den Instrumenten überträgt) von Algen zu befreien und wieder gängig zu machen. Eine extra ausgebrachte Achterleine (am Heck des Schiffes) mit einem daran angebrachten Fender sorgten für Badespass. Elisabeth bekommt nach und nach eine umfassende Einweisung in das seemännische Handwerk. Abends kochten die Mädels mediterrane Küche mit leckeren Muscheln und einem Salat aus den herrlichen italienischen Tomaten. Leider berichten Segelfreunde aus Griechenland, dass die Spannungen zwischen den Griechen und den Türken zunehmen und deshalb das dortige Revier verlassen und sich auf den Weg nach Sizilien machen. Wir sind froh davon und von Corona Risikogebieten fern zu sein.
Mittwoch, den 2.9.20
Moin, nachdem wir gestern einen Besuch im noblen Stadtteil von Reggio de Calabria mit seinen unendlichen Schuh- und Modegeschäften machten, setzen wir heute unsere Reise fort und verließen das Ionische Meer Richtung Tyrrhenisches Meer vorbei an der Meerenge an der Straße von Messina. An der Grenze dieser beiden Meere konnten wir die eigenartigen Verwirblungen auf Grund der enormen Strömungen beobachten, welche in der griechischen Sage den Ort der beiden Meeresungeheuer Skylla und Charybdis beschreiben. Zitat Homer Odyssee: „ Während wir nun, in der Angst des Todes, alle dahinsahn,Neigte sich Skylla herab, und nahm aus dem Raume des Schiffes
Mir sechs Männer, die stärksten an Mut und nervigen Armen.
Als ich jetzt auf das eilende Schiff und die Freunde zurücksah,
Da erblickt‘ ich schon oben die Händ‘ und Füße der Lieben,
Die hoch über mir schwebten; sie schrien und jammerten alle… „.
Nach dem Passieren dieses mystischen Ortes zeigte sich der mächtige Vulkan Stromboli Steuerbord voraus und die Insel Vulcano an der Backbordseite am Horizont. Neuer Kurs und Ziel des heutigen Tages ist der Hafen der kleinen Stadt Milazzo.
23.08.2020:
Moin, nun will ich mich nochmal melden. Nachdem wir in Crotone an Bord gingen und uns die Kojen eingerichtet hatten, war erstmal Einkaufen angesagt. Wir transportierten jede Menge Getränke an Bord aber auch einiges von dem guten italienischen Schinken. Gestern ging es dann nach einem guten Frühstück auf See und Max durfte seine Kräfte beim Segel setzen unter Beweis stellen und anschließend auch steuern. Am Nachmittag waren wir dann in Le Castello, ein netter kleiner Ort mit einem kleinen Hafen. Max holte sich seinen Fotoapparat und schaute sich das Städtchen an, unter Deck wurden Spaghetti zubereitet und ich kümmerte mich um die Rückflüge. Nun steht fest, dass wir nach Sizilien Richtung Crotone weiter in die Straße von Messina fahren. Heute Morgen ging es dann gegen 7 Uhr los, denn wir müssen 44 sm schaffen. Die technischen Probleme an der Elektrik und am Kühler der Yssabeau sind behoben und das Schiff läuft wieder….
25.08.2020:
Buongiorno! Heute mal wieder ein kleiner Reisebericht. Der gestrige Segeltag hatte zum Anfang etwas mehr Seegang. Max wurde immer ruhiger und fütterte schließlich die Fische. Wir konnten ihm aber vorher noch an die Lee-Seite schicken (die Wind-abgewandte Seite) und so blieb das Schiff sauber. Etwas später beruhigte sich die See wieder und wir wurden mit einem kurzen Delfin-Besuch belohnt. Es ist schon faszinierend wie schnell diese schönen Tiere im Wasser sind. Nachdem wir dann im Hafen unseren nächsten Großeinkauf mit Hilfe eines Lieferservices erledigten, stärkten wir uns in der Pizzeria am Hafen. Das war auch nötig, da wir beschlossen hatten am Abend auszulaufen und einen Nacht-Segeltörn für die bevorstehenden 70 sm einzulegen. Wir checkten noch einmal die Beleuchtung des Schiffes und dann ging es los. Die Wachablösung wurde einstimmig alle vier Stunden bestimmt. Nachdem ich die erste Wache mit Jörg unter einem schönen Sternenhimmel verbracht hatte, zeigte sich heute Morgen der gewaltige Aetna mit seinen 3300 Metern Höhe. Diesen steuern wir nun direkt an. Zwischendurch drehte der Wind in der Düse in der Straße von Messina bis auf 22 Knoten und ein Reffmanöver auf die 1. Reffstufe am Großsegel und auf Genua 3 waren notwendig. Jetzt steuern wir direkt das Tor zum Aetna – Riposto an….
27.08.2020:
Moin, gestern gönnten wir uns einen Tag Pause in Riposto. Wir erkundeten die kleine Innenstadt, probierten mal wieder das leckere italienische Eis und waren baden. Am Nachmittag wurden wir Zeuge einer sizilianischen Hochzeit bei der die Braut von ihrem Vater mit dem Boot zum Bräutigam geschafft wurde. Abends kauften wir uns an dem kleinen Markt am Hafen frische Schwertfisch-Stücke und machten uns ein leckeres Abendessen. Heute Vormittag sind wir dann aus der ziemlich hochpreisigen Marina ausgelaufen und nehmen Kurs auf eine kleine Bucht vor Catania. Max hat sich Reisetabletten besorgt und sieht heute auf See besser aus. Peter macht uns unter Deck leckeres Bruschetta. Sollte uns diese gefallen, werden wir heute Nacht da vor Anker ?? gehen….
28.08.2020:
Buonasera, heute mal wieder ein neuer Reisebericht. Nachdem wir gestern von Riposto mit achterlichen Wind die Segel setzen, war unser eigentliches Ziel in einer der Buchten zwischen den Zyklopen-Inseln und Catania zu Ankern. Leider war die Welle so hoch, dass wir unseren Plan begraben mussten. Also beschlossen wir direkt nach Catania weiter zu segeln. Hier liegen wir nun in einer kleinen Marina mitten im großen Stadthafen umgeben von den großen Fähren Richtung Neapel und Salerno. Nach einer ruhigen Nacht waren wir heute Morgen ziemlich erstaunt wie der Aetna unser Schiff mit schwarzer Asche bedeckt hatte. Überhaupt waren in der Marina alle schon mit Reinschiff beschäftigt. Die Mühen wurden aber mit einem Besuch der schönen Altstadt von Catania belohnt. Diese Stadt wurde schon einmal durch die Vulkan-Lava und einen Erdbeben vollständig zerstört und wieder aufgebaut.