Teil 7: Segeln in italienischen Gewässern

22.10.2020

Nun bin ich nach einer etwas abenteuerlichen Reise  wieder zu Hause in Kiel. Die Yssabeau liegt in der Marina Arnovecchio in der Nähe von Pisa ein Stück den Fluß Arno hoch. Recht Idyllisch, aber auch etwas rustikal die Anlage.

Wirklich super war, dass mir meine letzte Crew – Kathrin,  Ralf und Christian – tatkräftig bei der Außerdienststellung zur Seite gestanden haben. Bewährt hat sich auch der Mietwagen, den wir für zwei Tage gemietet hatten und mit dem wir dann am Dienstag in der Nacht nach Bergamo gefahren sind, wo wir über „Booking.com“ eine Unterkunft gebucht hatten.

Am 21.10. gab es keine zumutbare Flugverbindung nach Hamburg, weder von Pisa aus noch von Bergamo. Also flog ich mit den anderen nach Berlin, stieg in Schönefeld in den Zug, umsteigen in Berlin Hauptbahnhof und dann wieder in Hamburg.

Wie das dann so ist bei dem „Unternehmen Zukunft“ fiel der Anschlusszug nach Kiel komplett aus. Also ging es mit dem Regionalexpress nach Neumünster, wo ich dann noch einmal umsteigen durfte. Alles etwas mühsam mit 20 Kilo Gepäck plus Tasche als Handgepäck. Vom Kieler Bahnhof gönnte ich mir dann ein Taxi nach Hause. Es war ein langer Tag.

…. Requiesce in pace.

11.10.2020

Endlich einmal wieder Zeit und Muße und ein funktionierendes WiFi. Wir sind eingeweht. Wo? In Santa Marinella. Netter kleiner Hafen mit netten Leuten und für Italienische Verhältnisse fast preiswert, sieht man einmal von Ostia ab.

Der Crewwechsel in Neapel hat gut geklappt. Nur das Wetter hat verrückt gespielt. Vier Tage lang nur Regen und Starkwind, Da sind wir auch am Montag noch im Hafen geblieben. Dann aber ging’s ab nach Capri. Wir wollten dort ankern, weil schon klar war, dass die dortige Marina horrende Liegegebühren verlangen würde.

…. der Vesuv. Nun haben wir sie alle drei!

Wir klapperten alle im Segelhandbuch aufgeführten „Ankerplätze“ ab, um festzustellen, dass man dort bestenfalls einen Badestopp einlegen konnte. Es war zu tief und zu nah am Ufer und der Schwell war so stark, dass es einem das Bier von der Back fegte.

…. wenn bei Capri die Sonne rot im Meer versinkt …..

Notgedrungen motoren wir also dann doch in den Hafen und bissen in den sauren Apfel. 130 Euro für die Nacht!!! das war bisher die Krönung und man kann nicht behaupten, dass die Marinaeinrichtungen besonders komfortabel sind.

Wir begnügten uns mit dem bisher gewonnenen Eindrücken von der Insel und segelten weiter nach Ischia, wo wir dann vor dem Hafen von Sant’Angelo ankerten. Hier haben wir wenigstens das Liegegeld gespart. Wir hatten eine ruhige Nacht bis am Morgen Wind auf kam und die Welle genau in die Bucht stand. Der Anker slippte und wir machten uns hurtig davon. Das war dann Ischia.

Wir segelten dann die Küste entlang, von Hafen zu Hafen, die Marinas rufen unterschiedlich teure Preise auf, der gebotene Komfort steht selten im angemessenen Verhältnis zum Preis. Es gibt keine brauchbaren Ankermöglichkeiten.

In Ostia – in der Nähe von Rom – fand der letzte Crewwechsel statt und nun geht es in Richtung Pisa, wo ich in der Marina Arnovecchio für’s Winterlager eingebucht habe.

Wir werden voraussichtlich am 18. oder 19.10. die Marina anlaufen, dann das Schiff an Land stellen und für den 21.10 ist der Flieger nach Hause gebucht.

23.09.2020

Gleich vorweg: Es gäbe noch ein oder zwei Plätze in der Zeit vom 03.10. bis 09.10. für Kurzentschlossene. Von wo nach wo? Irgendwo zwischen Rom und Pisa oder so.

Wir haben uns entschlossen, die Äolischen oder auch Liparischen Inseln abzuklappern. Vulkano hatten wir ja schon und nun ging’s nach Lipari, Filicudi, Salina und dann nach Stromboli. Die Inseln sind wirklich sehr schön, aber natürlich auch vom Tourismus gebeutelt. Das gilt natürlich auch für Segler und auch noch in der Nachsaison.

Wir sind bei Tag an der Nordseite des Stromboli entlang gesegelt, konnten aber kaum irgendwelche imposanten Vulkanaktivitäten beobachten. Die Mooringboje vor der kleinen Inselstadt Bartolomeo kostete uns dann 60- € inklusive Shuttlesevice an Land und wieder zurück.

Das Besteigen des Vulkans haben wir uns dann verkniffen.

Wir sind dann rüber aufs Italienische Festland nach Tropea – ein sehr schöner Ort – und dann weiter an der Küste entlang Richtung Norden. Mangels Wind haben wir viel motoren müssen; von dem zu diesem Zeitpunkt in Griechenland tobenden Medicane haben wir nichts mitbekommen. Eher das Gegenteil: Flaute!

Über Salerno und Amalfi bewegen wir uns nun in Richtung Neapel, wo dann am kommenden Wochenende ein Crewwechsel stattfinden wird.

Der Stromboli explodiert gerade nicht!

Wo bleibt er denn, der Lavafluss?

07.09.2020

Wir sind immer noch auf Sizilien. Nach dem Abstecher zur Insel Vulcano (s. Ricos Reiseberichte) sind wir nun nach 25 Seemeilen Motoren mangels Wind  in in der Marina Capo Orlando gelandet.

Von Vulcano aus sind wir wieder zurück nach Milazzo in die Marina Poseidon. Dort haben wir ein Auto gemietet, um Rico und Elisabeth zum Flughafen nach Catania zu bringen.

Für die Hinfahrt wählten wir die Tour durch die Berge, fantastisch. Spektakuläre Serpentinenstraßen, herrliche Ausblicke auf Berge und Täler, schöne Örtchen, wenn auch ein bisschen morbide, ausgesprochen nette Tour.

Zurück dann über die – natürlich – mautpflichtige Autostrada mit unendlich vielen Tunneln und dann noch Einkaufen beim „Lidl“. So ein Mietwagen hat schon was.

Noch ein Wort zur Liegeplatzsituation: Auf Vulcano haben wir in einer Bucht geankert, wo, abgesehen davon davon, dass es eh rappelvoll war, die Touriausflugsboote für reichlich Schwell gesorgt haben ( dafür hat es aber nichts gekostet). Am nächsten Tag  sind wir dann sozusagen um die Ecke gefahren nach Porto Levante, um dann für sage und schreibe 90,- € an einem wackeligen Schwimmsteg festmachen zu dürfen, Strom und Wasser inclusive.

Das ist der Blick aus unserer Ankerbucht auf Vulcano

….und das auch noch

Der von den Ausflugsbooten und Fähren verursachte Schwell machte das Liegen hier nicht gerade angenehm.

Das Gleiche gilt für die Poseidon Marina in Milazzo. Eigentlich ist das ein netter Hafen, wäre da nicht der zeitweilige, durch die zahlreichen Motorboote und vor allem die regelmäßig verkehrenden Schnellfähren verursachte Schwell. Da geht’s richtig zur Sache. Es hat uns das Frühstücksgeschirr vom Tisch gewischt.

Um das ′mal richtig deutlich zu machen: Italienische Motorbootfahrer sind eine Pest. Es gibt für deren Geschwindigkeitszustände nur zwei Varianten : Full Power oder Null, d.h. vor Anker liegen und angeln. Niemand nimmt Rücksicht auf andere Bootfahrer, schon gar nicht auf Segelboote.

Auf der anderen Seite muß man auch berücksichtigen, das das Personal in den Marinas ausgesprochen hilfsbereit und freundlich ist. Auch wenn es Sprachprobleme gibt, alles richtet sich zum Besten. Kostet aber auch!.

Wir überlegen noch, wie es weiter geht. Einig sind wir uns darüber, dass wir die Äolischen Inseln absegeln wollen, aber unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, wie es dann weiter geht. Ich bevorzuge, in Richtung Italienisches Festland zu gehen, um dann das Boot irgendwo nördlich von Rom ins Winterlager zu geben. Konkret ist da noch gar nichts. Wir werden sehen.

03.09.2020

Das ist der Etna. Der hat uns eingeäschert!

02.09.2020

Bisher ist alles gut gelaufen. Nach einem Hafentag in Reggio die Calabria – bei fünf Windstärken aus Nord-West hatten wir keine Lust die Straße von Messina aufzukreuzen – geht’s heute weiter wieder rüber nach Sizilien und dann zu den Äolischen Inseln.

Hier in Reggio di Calabria haben wir ein Deutsches Ehepaar getroffen, die aus Griechenland direkt nach Italien „geflüchtet“ sind. In Crotonne durften die gar nicht erst anlegen und hier hat man sie dann erst einmal für fünf Tage in Quarantäne gesteckt. Der Coronawahnsinn läßt grüßen.

Übrigens: Es gibt nun auch Ricos Reiseberichte.

29.08.2020

Wir verbrachten dann noch einen Tag in der Marina dell Etna. Mit 97,- € pro Tag kann man nicht gerade behaupten, dass das ein Schnäppchen war.

Nun liegen wir in Catania am Steg des Club Nautico, Max ist heute morgen nach Hause geflogen und wir warten auf Sabine und Elisabeth (Ricos Frau), die heute abend ankommen.

Man kann nicht sagen, dass es sich bei unserem  Liegeplatz um eine Oase der Ruhe handelt. Catania ist ein großer Fährhafen und der Lärm des Fähr- und Hafenbetriebes und der ständige Schwell im Hafen machen den Aufenthalt nicht gerade angenehm. Aber es ist nicht weit zum Flughafen.

Als kleines Highlight bedachte uns der Ätna in der vergangenen Nacht noch mit einer Wolke aus feinem schwarzem Staub, mit dem das ganze Schiff überzogen war. Da war erst einmal putzen angesagt.

Morgen werden wir wieder gen Norden segeln, um dann durch die Straße von Messina an die Nordküste Siziliens zu gehen. Wie’s dann weiter geht, werden wir sehen.

25.08.2020

Es ist viel passiert. Von Kroatien aus sind Werner und ich an die Italienische Ostküste gesegelt. Ausklarieren auf der Insel Vis und ankommen in Viestre (Italien) war schon abenteuerlich. Mehr hierzu zu einem späteren Zeitpunkt.

In Brindisi stieg Werner plangemäß aus und Peter kam an Bord.

Entgegen meiner ursprünglichen Vorstellung erwies sich die adriatische Ostküste Italiens als seglerisch nicht besonders attraktiv, außer in der Gegend zwischen Viestre und Manfredonia. Malerische Felsformationen mit höhlenartigen Einschnitten und türkies blauem Wasser.

Ansonsten gab es alles, was man als Segler so erleben kann: Häfen, aus denen man gleich wieder ‚rausgejagt wurde, weil es angeblich keinen Platz mehr gab ( wir haben tatsächlich mitten im Hafen ankern müssen!), kostenloses Liegen an von Anglern bevölkerten Betonpiers ohne jegliche Infrastruktur bis hin zu einer Luxusmarina (110,00 €/Nacht) mit entsprechend guter Infrastruktur.

Hinzu kamen technische Probleme. Wir mußten sechs Tage in Bari in der Marina verbringen, weil der Auspufftopf durchgerostet war und wir beim Motoren jede Menge Wasser im Schiff hatten. Warum die Werft so lange brauchte ist mir nicht eingängig. (s. Peters Reiseberichte).

Kaum war dieses Problem behoben, tauchte das nächste auf: Die gesamte Elektrik brach zusammen. Nichts ging mehr, kein Plotter, das Spidometer zeigte nur Mist an und das Echolot und die Windanzeige gar nichts und das GPS Gerät funktionierte auch nicht.  Also wurde wie in alten Zeiten sozusagen mit der Hand navigiert, Strecken gekoppelt, Landmarken gepeilt. Geht ja auch, habe ich ja schließlich ‚mal gelernt.

Wir kamen abends um ca. 20:00 h in Otranto an und fanden, nachdem wir ein paar Angler verjagt hatten einen Platz an einer Betonpier. Offenbar ist Otranto ein Platz für Ankerlieger, wenn Yachten nur auf der Durchreise sind. Nirgendwo war ein Platz an einem der Schwimmstege zu finden.

Morgens früh tauchten dann auch zwei Beamte der Guardia Costiera auf und wollten uns des Platzes verweisen. Die sprachen kein Wort Englisch, aber so viel war klar: Dies sei militärisches Sperrgebiet. Ich erklärte denen unser Problem mit der Elektrik und nachdem die eine sehr gut Englisch sprechende Kollegin herbei telefoniert hatten, hieß es, dass uns jemand abholen und zu einem anderen Liegeplatz bringen würde.

So kam es dann auch. Nach einiger Zeit erschien ein Boot mit einem Mann, der uns zu einem Liegeplatz lotste, der nach Handbuch an der Pier lag, die für Transitreisende vorgesehen war, aber selbstverständlich immer belegt ist. Für uns mußte eine Motoryacht weichen. (Seltsam?) Der besorgte uns dann auch einen angeblichen Elektriker, der dann ohne weitere Messungen und Prüfungen meinte, das Problem läge an den Verbraucherbatterien, die seien alle kaputt, was weder Peter und ich nicht so richtig glaubten, aber was sollten wir machen.

Nach einem Tag rumgelungere im Hafen brachte der Typ dann auch früh morgens drei neue Batterien und baute sie ein. Das Problem war damit nicht behoben, wie sich dann später herausstellte, als wir Otranto verlassen hatten. Viel Geld bezahlt für nichts, außer unnötiger Weise neuen Batterien.

Wir segelten weiter nach Crotonne, wo wir am Steg des Yacht Club Crotone freundlich empfangen wurden. Ich schilderte dem Hafenmeister gleich beim Anlegen unser Problem und eine Stunde später stand in Elektriker auf der Matte.

Der sprach nun außer Italienisch nichts anderes, aber begriff nach langanhaltenden Erklärungen unser Problem und machte sich mit einem Messgerät zielgerichtet an die Arbeit. Nach zwei Stunden hatte er den Fehler gefunden – ein Masseschluß am Batteriekasten (Peter und ich hatten ähnliches auch schon vermutet) – , den der vorherige Elektriker eigentlich auch hätte erkennen müssen.

Fazit: Der Mann hat einen guten Job gemacht, bis heute funktioniert alles.

In Crotone stießen Rico und sein Sohn Max zu uns und wir segelten nach Santa Maria de Leuka über den Golf von Tarent nach Roccalla Ionica und von dort in einer Nachtfahrt nach Riposto auf Sizilien, wo wir heute ankamen. Der Ätna läßt grüßen.

Heute bleiben wir erst einmal hier! Dann wird  rund um oder hin und her um Sizilien gesegelt.

Mehr demnächst. Schaut auch auf die Rubrik „Reiseberichte“.

06.08.2020

Segeln mit Lothar und Ruth war wieder einmal ausgesprochen nett. Wir haben uns dann auf der Insel Vis getrennt und sind dann von dort nach Viestre in Italien gesegelt. Leider mussten wir die Tremati Inseln auslassen,  weil das Ausklarierungsprozedere auf Vis nicht so funktionierte, wie wir es eigentlich erhofft hatten. Die 70 Meilen nach Viestre gestalteten sich sehr moderat und nachts gegen 02:00 h liefen wir in den Hafen ein, wo uns sogar noch ein Marinero empfing und uns einen Liegeplatz direkt gegenüber einer „Bum Bum Discobar“ zu wies. Ich protestierte und wir konnten an einen anderen Liegeplatz verholen, nun zwischen zwei Discos, aber nicht mehr ganz so laut. Nach drei Anleger Gin Tonics verstummte auch die „Bum Bum“ Musik und wir hatten eine ruhige Nacht. Das junge Volk, dass sich auf der Pier tummelte, verschwand dann auch so poe a poe, Corona ist hier dann wohl auch nicht so das Thema. Aus 1,5 Meter Abstand werden dann wohl eher 1,5 Zentimeter!. Von Viestre aus sind wir dann weiter über Manfredonia und Barletta nach Bari gesegelt, wo dann der Crewwechsel statt fand. Werner flog von Bari aus nach Hause und Peter kam an Bord.

28.07.2020

Entgegen der ursprünglichen Planung sind wir nun doch nach Kroatien gesegelt, auch wenn uns dort die Bürokratie wieder im Griff hatte. Die Italienische Küste der nördlichen Adria ist wohl aus seglerischer Sicht nicht so interessant. In Iz Veli auf der Insel Iz haben wir dann Lothar und Ruth getroffen und sind mit ihnen auf zwei Schiffen zusammen bis nach Primosten gesegelt, wo wir heute in der Marina Kremik eingecheckt haben. Herrliches Segeln bei 3 bis 4 Windstärken und ein paar nette Ankerbuchten gab’s auch. Allerdings wurden wir auch von einem Sommergewitter mit einer Böenwalze mit bis zu 42 Knoten Wind erwischt, mit entsprechender Regenflut.

Die Gewitterfront hat’s in sich.

Wir werden noch ein paar Tage zusammen bis zur Insel Vis segeln. Von dort aus werden Werner und ich dann nach Italien rübersegeln, wo dann am 05.08. der Crewwechsel stattfinden wird. Werner geht, Peter folgt.

Mehr gibt’s später.

 

Vom Abenteuer mit dem Billigflieger zu fliegen

Servicewüste „Lastminute.de“

Am 01.07 2020 buchte ich über die Internet Buchungsplattform „Lastminute.de“ einen Flug am 13.07.2020 von Hamburg mit einem Stopp in Wien nach Venedig für mich, und einen Mitreisenden, Werner Lange. Der Flug sollte am 13.07.2020 um 06:50 h von Hamburg aus starten. Umgehend erhielt ich die Buchungsbestätigung, mußte aber feststellen, dass an erster Stelle der Buchung, wo eigentlich mein Name hätte stehen sollen, aus mir unerklärlichen Gründen, der Name „WernerLange/Lange“ (genau so!) eingetragen war. Ich hatte dort selbstverständlich meinen Namen – Jörg Gegenfurtner – zusammen mit meinem Geburtsdatum, welches dort auch richtig hinterlegt wurde, eingetragen. Wie es zu diesem falschen Eintrag gekommen ist, ist mir schleierhaft.

Die Daten meines Mitreisenden – Werner Lange – wurden im System von „Lastminute.de“ korrekt übernommen, so wie ich diese eingetragen habe.

Ebenfalls am 01.07. erhielt ich von „Lastminute.de“ eine E-Mail mit einem Link, mit dem ich meinen Account aktivieren sollte, was ich dann auch tat. Dieser Account sollte es mir ermöglichen, Änderungen an meiner Buchung vorzunehmen. Dieses funktionierte aber überhaupt nicht. Irgendwelche Änderung vorzunehmen ging gar nicht.

Ich versuchte über die so genannte „Serviceline“ von „Lastminute.de“ telefonischen Kontakt mit der Firma auf zu nehmen, was mir nach einiger Zeit Verharrens in der obligatorischen Warteschleife und durch wählen diverser Auswahlnummern auf dem Telefon (Bsp.: Wenn Sie dieses oder jenes wollen, wählen Sie die …. 1/2/3… etc.) auch gelang. Die Verbindung war darüber hinaus „grottenschlecht“, die Mitarbeiterin kaum zu verstehen.

Nachdem ich mein Anliegen auf Namenskorrektur in der ersten Buchungsposition vorgetragen hatte, versicherte mir die Mitarbeiterin, dass sie den Sachverhalt an die zuständige Stelle weiterleiten würde. Sie selber könne da gar nichts machen und ich würde eine Nachricht erhalten.

Da ich nun tagtäglich darauf wartete, dass ich eine entsprechende Nachricht hinsichtlich der Namenskorrektur erhalten würde und ich auch immer wieder versuchte, die Namenskorrektur auf der „Lastminute.de“ Internetseite vorzunehmen, was mir nicht gelang, rief ich dann ebenso tagtäglich bei der Lastminute Serviceline an, mit immer dem gleichen Prozedere und dem gleichen Ergebnis. Man würde mein Anliegen weiterleiten. Diese Anrufe haben mich eine Menge Zeit und Nerven gekostet, zumal die Kommunikation ausgesprochen schwierig war. Passiert ist gar nichts!

Am 12.07.2020 erhielt ich dann um 19:46 h von „Lastminute.de“ eine E-Mail mit der Aussage (Zitat): „Leider sind aufgrund der Vertragsbedingungen der Fluggesellschaft des von Ihnen erworbenen Tickets keine Änderungen erlaubt. Deshalb bleibt Ihre Buchung unverändert.

Wenn Sie die Reise nicht antreten können und Sie die Möglichkeit einer Rückerstattung prüfen möchten, setzen Sie sich bitte unter der untenstehenden Nummer mit unserem Kundenservice in Verbindung.“ (Zitat Ende).

Das war dann ca. 11 Stunden vor Abflug! Wie soll man da noch etwas in die Wege leiten können, zumal dieser s.g. Kundenservice alles andere als hilfreich zu sein scheint?

Die Rechnung mit der Nr. 20FDE-095212, datiert vom 01.07.2020 über einen Betrag von 410,99 mit Datum vom 01.07.2020, konnte ich mir dann am 07.07.2020 über die „Lastminute“ Internetseite herunterladen. Der in Rechnung gestellte Betrag in Höhe von 410,99 € entspricht den bei der Buchung vereinbarten Konditionen inklusive irgendwelcher für mich nicht nachvollziehbarer zusätzlichen Kosten für zwei Personen und ist demnach wohl in Ordnung. Dieser Betrag wurde am 03.07.2020 von einer Fa. Rumbo, Madrid, von meinem Visa Konto abgebucht. Da war man also ziemlich schnell dabei.

Da es mir nicht gelang, nach den zigfachen telefonischen Versuchen über die Serviceline der Buchungsplattform „Lastminute.de“ irgendetwas bezüglich einer Namenskorrektur zu erreichen, versuchte ich es dann irgendwann direkt über die Hotline von Eurowings. Diese Firma führte den Flug von Hamburg nach Wien durch. Auch hier endloses Hängen in der Telefonwarteschleife – da habe ich mir locker einmal 1 ½ Stunden die selbe Musik angehört – ohne das es überhaupt zu einem Kontakt gekommen ist.

Am 10.07.2020 sendete ich daraufhin eine E-Mail mit dem folgenden Text an die Firma Eurowings, auf die ich jedoch bis heute keine Antwort erhalten habe (Zitat): „Über die Buchungsplattform Lastminute habe ich für den 13.07. einen Flug nach Venedig über Wien gebucht. Buchungs ID von Lastminute 165794470, Flugnummer EW7752. Diese Buchung wurde mir für den „Check In“ mit dem Buchungscode SHOUSV bestätigt. Allerdings läßt sich der Check In auf elektronischem Wege nicht durchführen. Hier erhalte ich die Nachricht: „Zu Ihren eingegeben Daten konnte keine Buchung im System gefunden werden.“ Bei der Buchung gab es einen Falscheintrag bei den Namen. Mein Mitreisender Werner Lange ist an zweiter Stelle richtig eingetragen, wobei das Geburtsdatum auf 1956 geändert werden muß. An erster Stelle sollte mein Name – Jörg Gegenfurtner – eingetragen sein. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen wurde hier der Name WernerLange/Lange eingetragen. Versuche über Lastminute eine Namenskorrektur herbei zu führen sind mißlungen. Eine telefonische Kontaktaufnahme mit Ihnen gelingt nicht. Bitte führen Sie die Namensänderung und den Check In durch. MfG J. Gegenfurtner“ (Zitat Ende).

Da mir mittlerweile klar wurde, dass es hinsichtlich der Namenskorrektur für meine Flugbuchung zu Komplikationen kommen würde, sandte ich am 11.07.2020 nochmals eine E-Mail an die Firma Eurowings mit der dringlichen Bitte um telefonischen Rückruf zwecks Klärung der Angelegenheit, der dann allerdings auch nicht erfolgte. Nachfolgend der Text der E-Mail:

„Joerg Gegenfurtner <joerg.gegenfurtner@web.de>

Sie haben eine Anfrage über das Kontaktformular erhalten. E-Mail: joerg.gegenfurtner@web.de[~1068284]

An: buchungsinfo@eurowings.com

gesendet: 11.07.2020 um 20:16 h

erbitte dringend Rückruf wegen Namensänderung Tel.: 0431 78 77 75

Jörg GEGENFURTNER“

Es erfolgte keinerlei Reaktion von Eurowings.

Mit Hilfe eines Freundes, der bis zu seiner Zurruhesetzung in einem Reisebüro gearbeitet hatte, gelang es mir, über die in der Rechnung von Lastminute angegebene e-ticket Nr.: 2203377903541 eine Boardingcard auf meinen Rechner herunter zu laden, die ich dann mit Datum vom 11.07. auch erhielt.

(Nebenher gefragt, wer kommt denn schon auf so eine Idee, wenn von dem Buchungsanbieter eine völlig andere PNR: (= SHOUSV) angegeben wurde, die ja nicht funktionierte. (s.o.)

Diese Boardingcard lautete allerdings auch auf den Namen Werner Lange Lange.

Da es ganz offensichtlich infolge der Ignoranz des Reiseanbieters „Lastminute.de“ und der Fluggesellschaft „Eurowings“ keinerlei Möglichkeiten gab, eine Namenskorrektur für meine Flugtickets von Hamburg nach Wien und Venedig herbei zu führen, ging ich das Risiko ein, dass es auch keine derartigen Möglichkeiten beim „Check In“ am Flughafenschalter von Eurowings in Hamburg geben würde und fuhr trotzdem nach Hamburg zum Flughafen, wo ich dann frühzeitig am Schalter von Eurowings den Eincheckprozess durchführen wollte.

Und so kam es denn auch. Der Mitarbeiter von Eurowings weigerte sich – aus welchen Gründen auch immer – eine Namenskorrektur in meinem Boardingpass vor zu nehmen. Da war absolut nichts zu machen, obwohl ja mein Sitzplatz reserviert war, nur auf den falschen Namen meines Mitreisenden Werner Lange (Lange).

Nach all dem Gezerre mit dem Eurowingsmitarbeiter hatte ich dann noch ca. 10 Minuten Zeit bis zum Schalterschluß, mir über das Flughafeninternet ein neues Ticket für den Flug von Hamburg nach Wien zum Preis von sage und schreibe 222,99 € zu besorgen. Das ging dann auch und der Flug nach Wien war gesichert.

Interessant ist an dieser Stelle auch, dass der mir dann neu zugewiesene Stzplatz direkt neben meinem ursprünglich reservierten Platz lag und dieser dann auch während des Fluges noch unbesetzt war.

In Wien angekommen, dann das gleiche Problem. Obwohl ich einen Boardingpass von Austrian Airlines auf den Namen Wernerlange Lange am Schalter vorweisen konnte (man beachte die Schreibweise!), mit entsprechender Sitzplatzreservierung, konnte ich dort nicht einchecken. Eine Namenskorrektur war auch hier für mich aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht möglich.

Angeblich war der Flieger ausgebucht und es gab angeblich nur noch einen Platz in der Business Class.

Dies, obwohl ja mein ursprünglich über „Lastminute.de“ gebuchter Platz in der Economy Class ja eigentlich hätte frei sein müssen.

Auf wiederholtes Nachfragen erhielt ich nur die Antwort, dass in der Economy Class nichts mehr frei sei und ich nur noch einen Platz in der Business Class für den Flug nach Venedig zum Preis von 401,33 € erhalten könnte.

Notgedrungen biß ich in den sauren Apfel und buchte das Ticket, da ich ja erstens meinen Mitreisenden, Werner Lange, nicht alleine nach Venedig fliegen lassen wollte und wir zum zweiten einen Transferdienst vom Flughafen Venedig in die Marina Punta Gabbiani gebucht hatten.

Für mich stellt sich der Sachverhalt so dar, dass der Mitarbeiter von Eurowings am Hamburger Flughafenschalter in dem Moment, wo er meinen über „Lastminute.de“ gebuchten Flug von Hamburg nach Wien als nicht durchführbar registriert hat, auch die Stornierung des Fluges Wien – Venedig vorgenommen hat. Anders kann ich mir nicht erklären, dass mein vormals reservierter Platz in der Economy Class bei Austrian Airlines nach Aussage des Austrian Airlines Schaltermitarbeiters nicht mehr zur Verfügung stand, als ich dort einchecken wollte.

Wie mein Mitreisender Werner Lange dann auch noch bestätigt hat, war der von mir ursprünglich über „Lastminute.de“ gebuchte Sitzplatz in der Economy Class dann auch anderweitig besetzt.

Und dann stellt sich an dieser Stelle die Frage, warum der Mitarbeiter am Eurowingsschalter in Hamburg keine Namenskorrektur auf den Boardingcards von Eurowings und Austrian Airlines vornehmen konnte, aber eine Stornierung eines Sitzplatzes bei Austrian Airlines?

Die Buchung der beiden neuen Tickets an den Flughafenschaltern kostete mich dann zusammen 624,32 Euro, so dass ich alles in allem für den Flug von Hamburg nach Venedig 829,82 Euro gekostet hat.

Da ich nach meiner Meinung den Falscheintrag meines Namens (WernerLange Lange statt Jörg Gegenfurtner) auf der Buchungsplattform des Reiseanbieters Lastminute.de nicht zu vertreten habe und ich mit einem erheblichen Zeitaufwand versucht habe, den Fehler über die s.g. Serviceline dieser Firma zu korrigieren, fordere ich von Lastminute.de die mir für die Buchung der zweiten Tickets entstandenen Kosten in Höhe von 624,32 Euro zurück.

Inwieweit man Eurowings für die erhöhten Kosten für den Flug in der Business Class in Regress nehmen kann, bedarf einer dahingehenden Prüfung.

Darüber hinaus wäre zu klären, warum eine simple Namenskorrektur weder über die beiden s.g. Servicelines noch an den Flughafenschaltern von Eurowings nicht möglich war.

Mein Rechtsanwalt macht meine Schadenersatzforderungen bei der Fa. „Lastminute.de“ geltend.

Fazit für mich: Nie wieder eine Buchung über „Lastminute.de“!